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Geschichtliche Entwicklung von Schneidenbach

Im Urkundebuch des Hochstifts zu Naumburg ist eine Urkunde aus dem Jahre 1140 abgedruckt, in der Bischof Udo von Naumburg bekennt, dass die zerstörte Kirche von Reichenbach neu geweiht und ihre Besitzungen - zu den auch "Snetenbach" also Schneidenbach gehörte - bestätigt wurden.

Wie jedoch von der weiteren Forschung bestätigt wurde, handelt es sich dabei um eine Fälschung aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Urkunde wurde im Auftrag des Deutschen Ordens zur Rechtfertigung alter Besitzstände gefälscht. Einig sind sich die Forscher aber auch darüber, dass die Angaben in der Urkunde nicht völlig erfunden sind. Mit großer Wahrscheinlichkeit spiegelt sie einen Zustand zu Beginn des 13. Jahrhunderts wider. Das heißt, es ist davon auszugehen, dass Schneidenbach etwa 1223 entstand.

Dieses Jahr 1223 ergibt sich aus der Feier des 750- jährigem Bestehens von Schneidenbach im Jahr 1973. Wie von Mitgliedern des ehemaligen "Dorfklubs" berichtet wurde, hat der damalige Ortschronist Gerhard Neidhardt Urkunden eingesehen, die dieses Entstehungsdatum belegen. Es wurden jedoch dazu keine Aufzeichnungen gefunden, so dass es dazu nur mündliche Aussagen gibt.

Im Jahre 1292 bestätigte Heinrich der Ältere, Vogt von Plauen, dem deutschen Hause zu Reichenbach zwei Höhe in Schneidenbach ("villa Sneytenbach"). Die Originalurkunde befindet sich im Hauptstaatsarchiv in Dresden. Dort befindet sich ebenfalls eine Urkunde aus dem Jahr 1324. in dieser Urkunde bestätigt Heinrich der Jüngere, Vogt von Plauen, seinem Vetter Heinrich von Gera und dem deutschen Hause zu Reichenbach ("Richenbach") " alle zur Pfarre daselbst" gehörigen Güter, nämlich auch Schneidenbach ("Snitenbach").

Der Name des Ortes hat sich im Verlauf der Jahrhunderte mehrmals geändert:

1292          Villa Sneytenbach
1317          Schneytenbach
1324          Snitenbach
1460          Villa Sneyttenboch
1496          Sneytembach
1579          Schneidenbach
1595          Schnettenbach
1791          Schneidenbach

Der Name kommt wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen Wort "Sneite", welche soviel, wie Scheide/Grenze bedeutet. Der Grenzbach war allerdings nicht der kleine Dorfbach, der durch den Ort zur Göltzsch fließt, sondern die Göltzsch selbst. Sie bildete die Grenze zwischen der zur Burg Mylau gehörenden Herrschaft und damit des Urpfarreisprengels der Reichenbacher Peter-Pauls-Kirche gegen ein großes Waldgebiet, das von der Herrschaft Elsterberg erschlossen wurde.

So gründeten also fränkische Siedler am Rande des alten sorbischen Siedlungsgebietes um Mylau das Dorf Schneidenbach. Die Vierseithöfe mit anschließenden Waldhufen, die sich an der Dorfstraße aufreihen, sind bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Schneidenbach ist ein Reihendorf mit Waldhufen. Auch das alte fränkisch thüringische Fachwerk ist zum Teil noch heute sichtbar.

Schneidenbach blieb lange ein reines Bauerndorf, das vom Verkehr kaum berührt wurde.

Die selbständige Gemeinde Schneidenbach wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform in Sachsen im Jahr 1999 in die Stadt Reichenbach eingegliedert. Schneidenbach ist heute ein Ortsteil von Reichenbach und hat gegenwärtig etwas mehr als 300 Einwohner.

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